Agenda 21

Aktionsprogrammm zur Nachhaltigen Entwicklung
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Schlußdokumente von Rio de Janeiro 1992 im Überblick

Was ist die Agenda21?

Inhalte der Agenda 21

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Schlußdokumente von Rio de Janeiro 1992 im Überblick

Die Schlußakte der "Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung" (UNCED)  in Rio de Janeriro umfaßt fünf Dokumente:

1. Die Rio-Deklaration
Die Rio-Deklaration umfaßt 27 Artikel, erkennt u.a. die besondere Verantwortung der Industrieländer als wesentliche Verursacher für bisher entstandene globale Umweltschäden an, enthält das Vorsorge- und das Verursacherprinzip sowie das Prinzip "sustainable development"

2. Die Walderklärung
Mit der Walderklärung wurden Grundsätze für die Waldbewirtschaftung und zur Walderhaltung festgelegt.

3. Die Klimakonvention
Ein wesentliches Ziel der Klimakonvention war die Senkung der Treibhausgase, insbesondere CO2-Emissionen, bis zum Jahr 2000 auf das Niveau von 1990.   Die Konvention trat 1994 in Kraft, Voraussetzung hierfür war die Ratifizierung durch mindestens 50 Länder.

4. Die Konvention über biologische Vielfalt
Die Konvention über die bilogische Vielfalt ging detailliert auf den weltweiter Schutz von Tier- und Pflanzenarten sowie Sicherung ihrer Lebensräume ein

5. Agenda 21

Die Agenda 21 ist ein dynamisches, langfristiges Handlungsprogramm für das 21. Jahrhundert mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung. 

Was ist die Agenda 21

Die Agenda 21 ist das Kernstück der Umwelt- und Entwicklungskonferenz von Rio aus dem Jahre 1992. 

In 40 Kapiteln werden den nationalen Regierungen konkrete Handlungsanweisungen für die Bereiche Umwelt und Entwicklung gegeben. Dabei geht es nicht nur - wie häufig fälschlicherweise angenommen - um Fragen des Umweltschutzes. Es handelt sich vielmehr um eine ganzheitliche Betrachtung aller ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren, die die aktuelle umwelt- und entwicklungspolitische Situation beeinflussen. Wesentlicher Ansatz ist dabei die Integration von Umweltaspekten in alle anderen Politikbereiche.

Die einzelnen Länder sind dazu aufgerufen nationale Aktionspläne zur Umsetzung der Rio-Ergebnisse, also auch der Agenda 21 zu erstellen und entsprechend an die Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen weiterzuleiten. Diese Kommission ist eigens zur Überwachung der Umsetzung der sowie zur Fortentwicklung der Agenda 21 eingesetzt worden.

Das Aktionsprogramm gilt sowohl für Industrie- wie für Entwicklungsländer. Es enthält wichtige Festlegungen, u. a. zur Armutsbekämpfung, Bevölkerungspolitik, zu Handel und Umwelt, zur Abfall-, Chemikalien-, Klima- und Energiepolitik, zur Landwirtschaftspolitik sowie zu finanzieller und technologischer Zusammenarbeit der Industrie- und Entwicklungsländer.

Die Agenda stellt den Konsens dar, zu dem sich die Staaten bekannt haben und ist ein Plan für eine weltweite Partnerschaft, die darauf abzielt, die zweifachen Herausforderungen einer qualitativ intakten Umwelt und einer gesunden Wirtschaft für alle Menschen der Erde miteinander in Einklang zu bringen.

Die Agenda 21 erklärt, daß Bevölkerungswachstum, Konsum und Technologie in erster Linie für die Umweltveränderungen verantwortlich sind. Sie zeigt auf, was getan werden muß, um in einigen Teilen der Welt von abfallintensiven und ineffizienten Konsummustern wegzukommen und gleichzeitig in andern Teilen eine intensivere, aber nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Die Agenda 21 stellt für alle wichtigen Politikbereiche Handlungsempfehlungen für eine Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development) auf. 

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Inhalte der Agenda 21

Die Agenda 21 ist in vier Bereiche unterteilt:

I.     Soziale und wirtschaftliche Dimension
II.     Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die entwicklung
III.    Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen
IV.   Möglichkeiten der Umsetzung

Teil I behandelt die soziale und wirtschaftliche Dimension mit den wichtigen Aspekten Armutsbekämpfung, Bevölkerungsdynamik, Gesundheitsschutz und nachhaltige Siedlungsentwicklung behandelt.

Teil II (Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung) umfaßt die ökologieorientierten Themen vom Schutz der Erdatmosphäre über die Bekämpfung der Entwaldung, dem Erhalt der biologischen Vielfalt bis hin umweltverträglichen Entsorgung von Abfällen.

Teil III (Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen) umfaßt die partizipativen Aspekte der bislang benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen (Frauen, Kinder, Bauern) und der gesellschaftlichen Teile oder Funktionsbereiche, die für die Umsetzung der Agenda von besonderer Bedeutung sind (Kommunen, Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Privatwirtschaft, Wissenschaft und Technik).

Teil IV behandelt die Rahmenbedingungen der Umsetzung hinsichtlich der finanziellen und organisatorischen Instrumente (Technologietransfer, Bildung, internationale Zusammenarbeit, usw.)
 
Die vier Hauptbereiche gliedern sich in insgesamt 40 Kapitel, in denen alle relevanten Politikbereiche und Handlungsmaßnahmen angesprochen werden und Handlungsmaßnahmen gefordert werden.

Die einzelnen Kapitel sind weiter unterteilt in:
 

  • Einführung
  • Programmbereiche

In der Einführung wird das Thema kurz vorgestellt.
In den Programmbereichen werden alle Aspekt, die das Thema berühren.Es werden sowohl die Handlungsgrundlagen als auch die Ziele vorgestellt. Aus ihnen werden dann Maßnahmen zur Erreichung der Ziele abgeleitet. Die einzelne Maßnahmen können dann noch weiter unterteilt sein:

  • Maßnahmen im Bereich des Managements
  • Maßnahmen im Daten- und Informationsbereich
  • Internationale Zusammenarbeit und Koordinierung
  • Regionale Zusammenarbeit und Koordinierung

Am Ende jedes Programmteils bildet die Darstellung der Instrumente der Umsetzung. In der Regel ist dieser Abschnitt unterteilt in:
 

  • Finanzierung und Kostenabschätzung
  • Wissenschaftliche und technologische Mittel
  • Entwicklung von menschlichen Ressourcen
  • Stärkung der personellen und institutionellen Kapazitäten
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Überblick und Inhaltsverzeichnis der Agenda 21

 
 

 


Bereich der Agenda 21

Kapitel der Agenda 21

Teil I:  
Soziale und wirtschaftliche Dimensionen

1. Präambel
 

2. Internationale Zusammenarbeit zur Beschleunigung der nachhaltigen  Entwicklung in den Entwicklungsländern 

3. Armutsbekämpfung 

4. Veränderung der Konsumgewohnheiten 

5. Bevölkerungsdynamik und nachhaltige Entwicklung 

6. Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit 

7. Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung 

8. Integration von Umwelt- und Entwicklungszeiten in die Entscheidungsfindung 
 

Teil II: 
Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung

9. Schutz der Erdatmosphäre 

10. Integrierter Ansatz für die Planung und Bewirtschaftung der Bodenressourcen 

11. Bekämpfung der Entwaldung 

12. Bewirtschaftung empfindlicher Ökosysteme: Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürren 

13. Bekämpfung empfindlicher Ökosysteme: nachhaltige Bewirtschaftung von Berggebieten 

14. Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung 

15. Erhaltung der biologischen Vielfalt 

16. Umweltverträgliche Nutzung der Biotechnologie 

17. Schutz der Ozeane, Küstengebiete sowie Schutz, rationale Nutzung und Entwicklung ihrer lebenden Ressourcen 

18. Schutz der Güte und Menge der Süßwasserressourcen: Anwendung integrierter Ansätze zur Entwicklung, Bewirtschaftung und Nutzung von  Wasserressourcen 

19. Umweltverträglicher Umgang mit toxischen Chemikalien einschließlich Maßnahmen zur Verhinderung des illegalen internationalen Handels mit toxischen und gefährlichen Produkten 

20. Umweltverträgliche Entsorgung gefährlicher Abfälle einschließlich der Verhinderung von internationalen Verbringungen solcher Abfälle 

21. Umweltverträglicher Umgang mit festen Abfällen und    klärschlammspezifischen Fragestellungen 

22. Sicherer und umweltverträglicher Umgang mit radioaktiven Abfällen 
 

Teil III:  
Stärkung der Rolle der wichtigsten Gruppen

23. Präambel 

24. Globaler Aktionsplan für Frauen zur Erziehung einer nachhaltigen und gerechten Entwicklung 

25. Kinder und Jugendliche und nachhaltige Entwicklung 

26. Anerkennung und Stärkung der Rolle der eingeborenen Bevölkerungsgruppen und ihrer Gemeinschaften 

27. Stärkung der Rolle der nichtstaatlichen Organisationen - Partner für eine nachhaltige Entwicklung 

28. Initiativen der Kommunen zur Unterstützung der Agenda 21 

29. Stärkung der Rolle der Arbeitnehmern und ihrer Gewerkschaften 

30. Stärkung der Rolle der Privatwirtschaft 

31. Wissenschaft und Technik 

32. Stärkung der Rolle der Bauern 
 

Teil IV: Möglichkeiten der Umsetzung

33. finanzielle Ressourcen und Finanzierungsmechanismen 

34. Transfer umweltverträglicher Technologien, Kooperation und Stärkung von personellen und institutionellen Kapazitäten 

35. Die Wissenschaft im Dienste der nachhaltigen Entwicklung 

36. Förderung der Schulbildung, des öffentlichen Bewußtseins und der  beruflichen Aus- und Fortbildung 

37. Nationale Mechanismen und internationale Zusammenarbeit zur Stärkung der personellen und institutionellen Kapazitäten in Entwicklungsländern 

38. Internationale institutionelle Rahmenbedingungen 

39. Internationale Rechtsinstrumente und-mechanismen 

40. Informationen für die Entscheidungsfindung 
 

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